Im März 2014 fand der internationale Trainingskurs „Social Media for Active Citizens“ in Sinop, Türkei statt mit Teilnehmer aus Mazedonien, Serbien, Georgien, Griechenland, Portugal, Albanien, Spanien, Zypern und Deutschland statt. Der Trainingskurs wurde von dem Sinop Research and Development Center (Sinop Eğitimi Araştırma Geliştirme Derneği) organisiert mit dem Ziel, wichtige Kompetenzen zu entwickeln, um soziale Medien als Möglichkeit zu nutzen, die aktive Beteiligung junger Menschen in der Gesellschaft zu stärken. Im folgenden berichtet Kujtim Retkocerivon Erfahrungen und Eindrücken, die er während des Projektes gesammelt hat.
Es war sehr spannend mit 28 Menschen aus ganz Europa an so einem Kurs teilzunehmen. Bildungsniveaus, Alter, Kultur und Lebensabschnitt waren komplett verschieden. Dieser besondere Mix hat zu eindrucksvollen Begegnungen und Formen der Zusammenarbeit geführt. Von einem griechischen Fotograf habe ich gelernt die Welt mit mehr Intuition und Ganzheitlichkeit zu sehen. Eine 40-Jährige Teilnehmerin zeigte mir, dass ein aktives gestalterisches Leben auch in einem späteren Lebensabschnitt noch möglich ist.
Unsere erfahrenen Trainer vermittelten uns kompetent, aber freundlich und mit viel Humor welche
Faktoren und Schritte wichtig sind bei der Gestaltung einer Social Media Kampagne über soziales und ökologisches Engagement. Gemeinsam in kleineren Gruppen entwickelten wir dann eigenständig Projekte. So erarbeiteten wir in sehr kurzer Zeit eine sehr strukturierte Social Media Kampagne gegen Rassismus, die darauf abzielte vor allem Menschen ohne akademischen Hintergrund die selben Chancen wie Studenten (Erasmus etc.) zu ermöglichen. Eine Person übernahm die künstlerische Gestaltung, eine die Organisation, eine die Redaktion und eine die Finalisierung. Die Gelegenheit in so einem gut funktionierendem Team zu arbeiten war eine wirklich schöne Erfahrung! Dank der Vielseitigkeit der Teilnehmer in der Gruppe waren bei den meisten Projekten die Teams recht einfach passend zu bilden und es entstanden beeindruckende Präsentationen.
Außerhalb des Kurses kam aber auch der Spaß nicht zu kurz. Fast jeden Abend fanden wir zusammen und haben gefeiert oder uns nur einfach unterhalten und einander näher kennengelernt. Ich kann mich nicht erinnern wann ich das letzte mal so herzlich und so lange in meinem Leben gelacht habe.
Besonders möchte ich die türkische Gastfreundschaft in „Diogenes Stadt“ Sinop erwähnen. Überall
wurden wir sehr herzlich und freundlich empfangen und uns wurde zum Beispiel spontan in einer lokalen Schule türkische Gesänge und Tänze präsentiert. In verschiedenen Ausflügen lernten wir das Umland und die schöne Halbinsel näher kennen. Besonders in Erinnerung bleibt mir ein Ausflug zu einem Heim für behinderte Kinder und Jugendliche auf einem Hügel am Meer in der Nähe der Halbinsel. In einem wunderschönen und friedlichen Haus, das voll mit bunter Kunst ist werden die Bewohner sichtbar herzlich versorgt und gefördert. Die Kinder und Jugendlichen wirkten sehr glücklich dort. Insgesamt hätte ich mir aber ein wenig mehr Kulturwissen über die Stadt gewünscht. Aber die positiven Erfahrungen stehen in keiner Konkurrenz dazu.
Vor allem die Freundschaften, die ich geschlossen habe mit Menschen,die ich nicht mehr missen will in meinem Leben. Wir haben schon ein weiteres Treffen in Portugal geplant zum Wiedersehen im Sommer und es sind auch konkrete Projekte weitergeführt worden. Dank der Europäischen Integration und den beteiligten Organisationen ist so ein einmaliger Trip und all die Erfahrungen auch für Studenten aus bescheiderem Elternhaus möglich ohne sich ein finanzielles Bein auszureißen. Das ist absolut großartig!