Mit 16 anderen Teilnehmern aus ganz Europa habe ich im August 2013 am Trainingskurs „Underground Voices: Creative Expressions as source of community development“ in Eindhoven, Niederlande teilgenommen. Zu diesem Youth-in-Action-Programm, das von der Plattform Spartak organisiert wurde, kamen Mitglieder aus den verschiedensten Organisationen von Slowenien, Moldawien, Georgien, Türkei, Mazedonien, Serbien, Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Lettland, Polen, Deutschland und den Niederlanden zusammen.
Das Ziel des Trainingskurses bestand in der Gründung einer transnationalen und Sektor übergreifenden Lernplattform, die es den Teilnehmern ermöglicht Partnerorganisationen aus anderen Ländern und anderen Arbeitsbereichen zu finden und gemeinsam Ideen für zukünftige Projekte zu entwerfen. Somit soll auch unauffälligen und unbeachteten Bewegungen auf lokaler Ebene eine Stimme gegeben bzw. ermöglicht werden am öffentlichen Geschehen teilzuhaben und es mitzugestalten.
Am ersten Tag folgte nach einigen Auflockerungs- und Kennenlernspielen in Partnerarbeit ein Austausch von Hoffnungen, Ängsten, Erwartungen und Beiträgen der verschiedenen Teilnehmer und eine anschließende Diskussion in der gesamten Gruppe darüber, wie diese im Laufe des Trainingskurses erfolgreich eingebunden und effektiv verwendet werden konnten. Der Umgang innerhalb der Gruppe war somit schon zu Beginn relativ vertraut und freundschaftlich. Zusätzlich wurde das am darauffolgenden Tag durch Spiele und andere kreative Inputs zu den Themen „Kulturelle Identität“ und „Interkulturelles Lernen“ verstärkt. Dies geschah einerseits, indem wir uns mit unserer eigenen Identität und den damit verbundenen Einflüssen von Kultur bzw. Kulturen darauf auseinanderzusetzten und andererseits indem wir mehr über die verschiedenen Stufen des interkulturellen Lernens zwischen Verleumdung und vollständiger Integration erfuhren.
Um einen besseren Überblick über die verschiedenen Organisationen und deren Aufgabenbereich zu bekommen, folgte am nächsten Tag eine Präsentation jeder einzelnen Organisation, sodass man sich einen guten Eindruck von jedem Arbeitsfeld verschaffen konnte und sich bereits erste Gedanken darüber machte, mit wem man am besten kooperieren und von wem man neue Impulse bekommen konnte. Darüber hinaus wurde dies auch durch einen Besuch der Ausstellung „Black & White“ des Van Abbemuseum in Eindhoven unterstützt, in dem wir die Gelegenheit hatten, zahlreiche gute Inspirationen für unsere späteren Projekte zu sammeln. Diese konnten bereits in den letzten beiden Tagen des Trainingskurses angewandt werden, als es in die konkrete Projektplanung ging: Nach einem festgesetzten Einsendeschluss für Projektideen hatten es ganze vier Projektideen in die engere Auswahl geschafft und wurden der provisorischen Stiftung vorgestellt.
Abgerundet wurde jeder Tag mit einem „Learning Diary“, das anschließend in Kleingruppen durchgegangen und diskutiert wurde. Das Learning Diary ist ein Fragenkatalog mit genauen Fragestellungen zum täglichen Lernfortschritt und erleichterte es uns, diesen für die kommenden Tage noch zu verbessern. Dabei half uns vor allem die Einteilung in verschiedene Lerntypen, die uns verdeutlichte, welche Art des Lernens wir bevorzugen und mit welchen Mitteln wir am effektivsten lernen können.
Besonders der „International Evening“ und der „Intercultural Evening“ stellten ein unterhaltsames Abendprogramm dar. Jedes Land wurde durch landestypische Leckereien oder alkoholische Spezialitäten und einzigartige Videos oder Fotos in einer kurzen Präsentation vorgestellt. Auch zahlreiche Lieder, Tänze und andere kulturelle Eindrücke waren mit dabei, die jedem persönlich wichtig waren und etwas bedeuteten.
Mit einem Farewell-Grillabend gingen diese aufregenden und intensiven sechs Tage schließlich zu Ende. Ich persönlich empfand besonders die Zusammensetzung der Gruppe sehr angenehm und bereichernd, da ich viel über andere Organisationen und deren – mir teilweise total unbekannten- Arbeitsbereiche gelernt habe. So hoffe ich sehr, dass einige der Bekanntschaften und Projektideen in Zukunft weiter bestehen werden.